Sommer, Sonne, Sonnenschein, Hitze und jede Menge Schweiss!

Yeah, die Sonne kommt raus! Endlich Sommer! Sonnenstrahlen erwärmen die Erde und ich finde mich in einem Büro wieder, das im Gegensatz zu den meisten anderen im Gebäude nicht klimatisiert ist. Die sommerlichen Temperaturen führen dazu, dass ich selbst im Büro, in dem sich meine Bewegung auf das Führen der Computermaus beschränkt, bereits anfange zu schwitze – als erstes natürlich unter den Achseln unter denen beim Arbeiten im Büro bekanntlich besonders wenig gelüftet wird. Und plötzlich bin ich wieder umgeben von den verschiedensten Gerüchen, die mich an meine Vergangenheit als Deo-Benutzer erinnern. Die einen riechen gut, und die anderen weniger und die schlimmsten sind die, die sich unweigerlich mit Schweißgeruch mischen und ein ganz besonderes Aroma entstehen lassen.

Ich muss an einen Spruch meiner Französischlehrerin denken, die uns vom Nicht-Waschen und gleichzeitigem Benutzen von Parfüm im Mittelalter erzählte: “Wenn man sich nicht wäscht, muss man wenigsten gut riechen.”

Und ich weiss, wie sehr man vielen Menschen mit diesem Spruch Unrecht tut, die sehr wohl morgens geduscht haben und trotzdem riechen, wie sie eben riechen. Denn ich kenne ja mich…

Die Lösung

Es gibt Menschen, die niemals stinken, egal wie sehr sie schwitzen. Und es gibt mich. In jeder Lebenssituation habe ich versucht, so wenig wie möglich zu schwitzen, um nicht unangenehm zu riechen. Kennt ihr Stressschweiß? Der ist noch viel schlimmer. Dann schwitze ich schon, nur weil ich daran denke, ich könnte gleich schwitzen. Ich habe sehr viele verschiedene Deos ausprobiert aber nur die aggressiven (Antitranspirant z. B. mit Aluminium) haben mich vor unangenehmen Körpergeruch bewahrt. Abfinden konnte ich mich aber nie damit, was ich meinem Körper mit dieser Chemie antue. Und wie es nun Mal mein Naturell ist, habe ich viel herumexperimentiert und dann tatsächlich DIE Lösung gefunden: DAS KOKOS-DEO

Das Schwitzen und der Körpergeruch (Schweißgeruch) sind so individuell wie die Ursachen dafür: Genetische Veranlagung, Ernährung, Hormonhaushalt und vieles mehr. Schwitzen ist generell gesund und sorgt in erster Linie für eine Abkühlung des Körpers. Schwitzen und trotzdem nicht stinken – das geht! Und zwar mit meinem heiß geliebten Kokos-Deo, das jetzt schon seit fast 2 Jahren mein treuer Begleiter ist. Gestunken habe ich seitdem nur dann, wenn ich vergessen habe, das Deo nach dem Duschen aufzutragen. Wenn ihr auch zusätzlich etwas gegen das Schwitzen selbst tun wollte, lest den Artikel einfach weiter, da gibt es noch mehr Tipps.

Und hier kommt das unglaublich komplizierte Rezept mit den Geheimzutaten:

Mische 1 Teil Natron mit 1 Teil Kokosöl – einfach unter die Achseln schmieren – fertig!

Da ich das Natron aus dem Supermarkt kaufe, das zu 50 g abgepackt ist, nehme ich 50 g Natron und 50 g Kokosöl. Ein absolut exaktes Abmessen ist bei diesem Rezept aber nicht nötig, sodass ihr auch z. B. 1 Cup Natron und 1 Cup Kokosöl nehmen könnt. Ob ihr mit dem Gewicht oder dem Volumen die Teile abmesst, ist also nicht entscheidend.

Was sonst noch interessant ist

Dieses Rezept habe ich bereits mit vielen Menschen geteilt, sodass es viele Erfahrungen gibt, die ich hier mit euch teilen möchte, damit ihr möglichst von Beginn an das perfekte Deo für euch habt. Daraus habe ich ein kleines FAQ für euch erstellt:

Warum und wie funktioniert das Deo?

Um diese Frage zu beantworten, möchte ich zunächst ein paar Grundlagen zur menschlichen Haut bzw. dem Schwitzen erklären: 

Schweiss hat laut Literatur verschiedene Funktionen, soll in erster Linie aber die Körpertemperatur regulieren. Wenn Flüssigkeit auf unserer Haut verdampft, kühlt sich die Haut ab. Deswegen ist Schwitzen auch nicht unser Feind sondern sogar überlebenswichtig. 

Frischer Schweiß riecht neutral. Die Bakterien, die natürlicherweise die menschliche Haut besiedeln und viele wichtige Funktionen haben, können Bestandteile des Schweißes jedoch verstoffwechseln. Die dabei entstehenden Moleküle sind die, die wir als Schweißgeruch wahrnehmen. Wenn Bakterien den vorher neutral riechenden Schweiß gar nicht erst umbauen, entstünde also auch kein Schweißgeruch.

Der pH-Wert der Haut ist leicht sauer. Allgemein ausgedrückt ist der pH-Wert ein Maß, der den sauren oder basischen (= alkalischen) Charakter einer wässrigen Lösung beschreibt. Der pH-Wert geht von 0 (sauer) bis 14 (basisch). pH-neutral ist rein rechnerisch also 7. Der pH-Wert der menschlichen Hautoberfläche beträgt 5,5 und ist somit näher am sauren Bereich. Die Bakterien unserer Hautflora sind an diesen eher niedrigen pH-Wert angepasst. Und genau da setzt das Deo an: Natron wirkt in wässriger Lösung basisch, ein Milieu, in dem sich unsere Hautbakterien gar nicht wohl fühlen und sterben.

Es funktioniert im übrigen auch, sich pures Natron unter die Achseln zu schmieren. Das pudert oder krümelt als trockene Version allerdings etwas mehr.

Kokosöl wird für dieses Rezept empfohlen, da es mit ca. 50 % einen besonders hohen Anteil an Laurinsäure enthält. Laurinsäure ist eine sogenannte mittelkettige Fettsäure (diese werden auch als MCT bezeichnet). MCTs und vor allem Laurinsäure sind dafür bekannt, antibakteriell, antifungal und sogar antiviral zu wirken, da es die Membranschicht zerstört. Kokosöl an sich könnte also auch allein als Deo verwendet werden, hat bei mir persönlich aber keinen so guten Effekt wie das vorgestellte Deo mit Natron.

Was ist Natron und welches soll ich verwenden?

Natron, auch Natriumhydrogencarbonat genannt ist nicht zu verwechseln mit Natriumcarbonat (= Soda). Backsoda hingegen ist das gleiche wie Natron. Das sogenannte Kaiser-Natron im Supermarkt ist wahrscheinlich die bekannteste Marke. Im Prinzip funktioniert es mit jeder Sorte Natron. Wer die Möglichkeit hat, kann sich aber besonders fein vermahlenes Natron besorgen, das ergibt eine feinere Mischung und krümelt weniger.

Welches Kokosöl soll ich verwenden?

Auch hier kann man eigentlich jedes verwenden. Da man sich das Kokosöl auf die Haut schmiert, möchte man hier vielleicht lieber auf Bio-Kokosöl zurückgreifen. Das Kokosöl, das wir hier in Deutschland zu kaufen bekommen ist nativ also nicht erhitzt und hat zudem lange Transportwege hinter sich. Daher können sich auch Substanzen im Kokosöl befinden, die man dort eher nicht haben möchte. Es könnte also sein, dass bei dem ein oder anderen eine bestimmte Marke zu Hautirritationen führt. Hier muss man sich einfach mal heran tasten. Ich persönlich hatte bisher mit keiner verwendeten Marke Probleme.

Wie genau löse ich das Natron im Kokosöl?

Um genau zu sein: Gar nicht 😉 Das Natron löst sich nicht im Kokosöl auf. Man muss einfach dafür sorgen, dass es gut gemischt bleibt. Und das geht am besten, indem man das Kokosöl leicht erwärmt, sodass es zähflüssig ist und dann das Natron hinzu gibt. Wenn man die Masse unter Rühren erkalten lässt (z. B. in den Kühlschrank stellen und ab und zu zum Rühren heraus nehmen), dann setzt sich das Natron nicht mehr nach unten ab und man hat eine homogene Masse.

Was mache ich, wenn mein Kokosöl warm geworden ist und sich das Natron abgesetzt hat?

Man kann das Deo in jedem Aggregatzustand verwenden (naja, außer gasförmig aber das ist wohl eher schwierig zu erreichen 😉 ). Man kann es im Kühlschrank lagern, dann ist es sehr fest. Mit dem warmen Finger kann man dann aber so viel von der festen Masse abstreichen, dass es für die Achseln reicht. Der Vorteil der Kühlschrank-Lagerung ist, dass sich das Natron nicht mehr absetzt. Wenn das Kokosöl zu flüssig wird, setzt sich das Natron irgendwann an den Boden des Gefäßes ab und die Mischung ist nicht mehr homogen. Man kann dann einfach umrühren und das flüssige Deo auftragen – die Wirkungsweise ist die gleiche. Wenn das Deo wieder kälter wird, einfach für eine Durchmischung sorgen, dann erhärtet das Deo wieder homogen.

So sieht die Deo-Creme aus, wenn sie homogen ist.
Kokos-Deo als Deo-Creme in optimaler Konsistenz

Wie lange wirkt das Deo?

Das hängt unter anderem davon ab, wie viel man schwitzt, da man das Kokosöl und das Natron natürlich irgendwann “weg schwitzt”. Eine Freundin, die 2 Tage wegen Magen-Darm im Bett gelegen hat, hat mir bestätigt, dass es auch nach dem 2. Tag ohne duschen immer noch gewirkt hat.

Macht das Kokos-Deo flecken?

Nein. Bisher kenne ich niemanden, bei dem das Deo flecken hinterlassen hat. Meist trage ich es auf und mache mich dann ohne Kleidung fertig (z. B. Zähne putzen o. ä.), sodass das Deo und damit das Öl einzieht. Allerdings habe ich es auch schon Mal aufgetragen, als ich Kleidung an hatte. Das hat auch keine Flecken hinterlassen. Das Natron kann etwas krümeln und vor allem auf schwarzer Kleidung zunächst sichtbar sein. Ich klopfe es dann einfach kurz mit der Hand ab – ansonsten ist das Natron nicht zu bemerken.

Herkömmliches Deo hat bei mir vor allem bei heller Kleidung irgendwann gelbe Flecken hinterlassen. Das passiert bei diesem Deo gar nicht. Und noch ein Vorteil: Bei regelmäßiger Verwendung des Deos gibt es viel weniger Bakterien, die sich in der Kleidung festsetzen und dort für unangenehme Gerüche sorgen.

Schwitze ich mit dem Deo weniger?

Das Öl selbst verhindert das Schwitzen kaum. Du kannst das Rezept jedoch leicht anpassen, um eine antitranspirante Wirkung zu erzielen indem du Speisestärke hinzufügst. Dazu nimmst du einfach Kartoffel-, Mais- oder Pfeilwurzelstärke sodass sich ein Mischungsverhältnis von 1:1:1 ergibt. Wenn ihr dabei noch einen anderen Geruch wünscht, könnt ihr einfach ätherische Öle verwenden. Ein Rezept wäre dann also zum Beisspiel:

  • 50 g Natron
  • 50 g Kokosöl
  • 50 g Speisestärke
  • 10 Tropfen ätherisches Öl

Wie lange ist das Deo haltbar?

Die Haltbarkeit des Deos entspricht der Haltbarkeit des Kokosöls, da Natron nicht verdirbt. Ihr könnt euch also einfach nach dem Haltbarkeitsdatum auf der Kokosöl Verpackung richten.

Für die Haltbarkeit spielt es keine Rolle, ob ihr das Deo bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank aufbewahrt. Ihr solltet lediglich für einen geschlossenen Behälter sorgen. Ich empfehle euch, eine größere Menge Deo anzumischen und diese dann portionsweise im Kühlschrank aufzubewahren. Ich mache das mit kleinen Schraubgläschen, sodass ich immer ein Deo im Bad habe und ganz viel Vorrat im Kühlschrank.

Kokos-Deo abgefüllt in mehreren kleinen Schraubgefäßen
Kokos-Deo auf Vorrat

Sagt Dir die Konsistenz des Deos nicht zu oder findest du das Händling damit schwierig? Ich werde euch bald noch ein paar Alternativ-Rezepte in den Blog schreiben. 

Bis dahin bleibt frisch und geniesst das Schwitzen 😉

Eure Nici